Die Filmschaffenden – Vereinigung der filmisch tätigen Verbände

Die Filmschaffenden e.V.

Die Filmschaffenden e.V. – Screenshot der Webseite die-filmschaffenden.de vom 11. Juli 2017

Film ist ein Medium, das mittlerweile schon ein gutes Stück über einhundert Jahre existiert und entsprechend auch ganz verschiedene Facetten zu bieten hat. Der Blick des Vereins „Die Filmschaffenden e.V.“ betrachtet Film aus der Sicht der Leute, die den Film eben kreieren und erschaffen. Und das ist aus Sicht des Vereins stets eine Teamarbeit, die auch als solche gewürdigt und angesehen werden muss. Der Verein oder die Idee davon ist auch alles andere als neu, denn schon in den zwanziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts haben sich deutsche Filmmacher zusammengetan, um als Verband stärkere Macht zu haben. Die gilt es vor allem gegen wirtschaftliche und kulturelle Interessen zu nutzen. Die Filmschaffenden ist heute der Dachverband der einzelnen Filmvereinen- und Verbände.

Auf der Webseite die-filmschaffenden.de kann sich jeder über die Vereinigung der Berufsverbände Film und Fernsehen informieren. Hier gibt es nicht nur aktuelle Neuigkeiten, sondern auch Informationen über den Verein sowie dessen Ziele und Thesen. Auch lässt sich eine Chronik über die Aktivitäten der Vereinigung einsehen. Ohnehin sind Transparenz und Offenheit zwei wichtige Anliegen des Dachverbandes, was sich sowohl auf die Produktion als auch die Verwertung eines Films bezieht. Zudem setzt man sich auch für faire Tarife für die Arbeiter an einem Film ein.

Was sind die Filmschaffenden?

Wenn es um Kunst geht, lässt sich stets zwischen zwei Sichtweisen darauf unterscheiden. Es gibt auf der einen Seite das Produkt, auf der anderen Seite den Prozess. Das ist auch beim Film so. So spektakulär, glamourös und herzlich ein Film am Ende auch wirken mag, sagt der eigentliche Film doch recht wenig über den Herstellungsprozess aus. Freilich gibt es aber auch die Herleitung, dass gute Produktionsbedingungen auch eher zu einem guten Film führen können. Trotzdem gibt es oft einen Schleier zwischen Produktion und Produkt.

Der Zuschauer sieht einen Film, weiß aber nichts darüber, wie es hinter den Kulissen ausschaut. Das ist auch nicht immer notwendig, da ja auch die Filmmagie nicht zerstört werden soll. Doch manchmal ist aus politischen Gründen dennoch der Blick auf die Produktionsbedingungen geboten, da oftmals Hunderte und Tausende von Mitarbeitern involviert sind. Schauspieler und Regisseure sind schließlich nur die offensichtlichsten Mitarbeiter an einem Film. Um aber allen Filmschaffenden gerecht zu werden, braucht es auch Interessenvertretungen, wie man es klassischerweise von Gewerkschaften kennt.

Bei den Filmschaffenden handelt es sich um den Dachverband dieser Interessenvertretungen. So gibt es darunter zum Beispiel die Berufsvereinigung Filmton oder auch den Bundesverband Produktion. Der Dachverband sieht seine Aufgabe in der Bündelung dieser unterschiedlichen Vereine, um für Filmschaffende einzutreten. Das bezieht sich natürlich vor allem auf Arbeitsbedingungen und faire Löhne. Darüber hinaus tritt der Verband aber auch für Qualitätsstandards beim deutschen Film ein.

Die Ziele der Filmschaffenden

Die Ziele und Aufgaben des Dachverbands der Filmschaffenden lässt sich grob in zwei Teile aufteilen. Auf der einen Seite sind es allgemein formulierte Ziele und Werte, wofür sich der Verband einsetzt. Auf der anderen Seite wirkt er auch sehr direkt und schaltet sich in Diskussionen und politische Fragen mit ein. Zwar ist die Vereinigung keine Gewerkschaft, erarbeitet aber dennoch auch Tarifvorschläge, um hier positiven Einfluss auszuüben. So wurde beispielsweise 2011 ein Forderungskatalog erstellt, der bei den Tarifverhandlungen eingebracht werden sollte. Das sollte dabei helfen, eine Einigung zwischen ver.di und der Produktionswirtschaft zu erzielen. Eine höhere Vergütung der Arbeit war ein zentraler Punkt, dazu auch eine feste Arbeitszeit, die täglich zehn Stunden nicht überschreiten sollte.

Eine grundsätzliche Sicht der Filmschaffenden besteht darin, dass Film immer eine Teamarbeit ist. Es gibt nicht nur wenige Akteure, die letztendlich den Film prägen – beispielsweise Regisseur, Produzent und Schauspieler – sondern alle Beteiligten sind wichtige Teile bei einer Filmproduktion. Dieser Umstand verstärkt sich noch durch den heute bestehenden globalisierten Markt. Es spielt aber grundsätzlich keine Rolle, ob Film nun national oder global gedacht wird, denn Teamarbeit ist es in jedem Fall.

Transparenz ist ein wichtiges Stichwort, um das Anliegen der Vereinigung zu verstehen. Da es um Fairness bei der Herstellung von Film geht, braucht es natürlich Transparenz, um Produktionen auch genau betrachten zu können, sodass beispielsweise prekäre Arbeitsverhältnisse nicht unter den Teppich gekehrt werden können. Diese Offenheit betrifft aber auch die Verwertung des Films und die wirtschaftlichen Seiten. So sollen Kontrollmechanismen entstehen, um in der Film- und Fernsehwirtschaft Missstände aufdecken zu können.

Tariffähigkeit ist ein weiterer Punkt, der sich aus den vorherigen Zielen ableitet. Filmschaffende sollen als Tarifpartner wahrgenommen werden, die fair bezahlt werden und auf Tarifebene verhandeln können. Die Filmschaffenden e.V. ist zwar kein Tarifpartner selbst, setzt aber beispielsweise dennoch Akzente durch Forderungskataloge. Doch nicht nur Fairness bei den Arbeitsbedingungen sind ein Anliegen der Vereinigung, sondern auch der Blick auf die Qualität von Film. Gerade deutsche Film- und Fernsehproduktionen sollten sich daher auch am internationalen Standard messen.

Historie der Filmschaffenden

Auch wenn die Vereinigung streng genommen in den neunziger Jahren ihren Anfang nahm bzw. erst später zu einem Verein wurde, so sind die Wurzeln des Vereins doch schon viel früher zu finden. Schon in den 1920er Jahren gab es in Deutschland eine florierende Filmwirtschaft, die auch international Anerkennung fand. Entsprechend gab es auch schon in diesem Jahrzehnt erste Anfänge für eine Verbindung von Filmschaffenden. Der Schauspieler und auch Regisseur Lupu Pick schuf die Dachorganisation der Filmschaffenden Deutschlands, die allerdings 1933 – zwei Jahre nach dem Tod Lupus – aufgelöst worden ist. Nach dem Krieg gab es dann einen erneuten Anlauf. 1949 wurde die Dachorganisation der Filmschaffenden in Deutschland e.V. gegründet, woran zehn verschiedene Verbände beteiligt gewesen sind.

Die Historie vom Verein Die Filmschaffenden e.V. Dieser Verein wurde schließlich 1968 im Zuge des Aufkommens der Gewerkschaften zur Rundfunk-Fernseh-Film-Union, woraus schließlich 1998 die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände e.V. wurde. In den siebziger Jahren wurden neue Berufsverbände gegründet, die einzelnen Aufgaben beim Film zuzuordnen sind. Beispielsweise der Bundesverband für Kamera oder auch für Regie. 1995 kam es zur Zusammenarbeit in einer Arbeitsgemeinschaft der bis dahin eher lose agierenden Berufsverbände. Die Filmschaffenden entstanden, was später auch zu einem Verein werden sollte.

Dass der Verband der Filmschaffenden seinen Aufgabenbereich breit anlegt, konnte auch ab 2007 auf der jährlich stattfindenden Berlinale gesehen werden, wo stets ein Empfang veranstaltet worden ist. Dieser diente vielen Filmschaffenden als gute Gelegenheit, um auch filmpolitisch miteinander ins Gespräch zu kommen. Zu dieser Gelegenheit wird auch der Fair Film Award für die fairste Produktion vergeben.

Die Webseite der Filmschaffenden

Informationen zur Vereinigung der Berufsverbände Film und Fernsehen bietet auch die Webseite die-filmschaffenden.de, auf der sich der Dachverband vorstellt. Die Seite bietet viele Inhalte, die interessant für Filmschaffende, aber auch generell Filmfans sind, um einen Einblick hinter die Kulissen zu bekommen. Hier zu finden sind Fragen zu Tarifen, aber auch den Berufsfeldern, die im Dachverband zu finden sind. Auch werden die einzelnen Verbände vorgestellt. Es gibt Informationen zu den Partnern und auch eine Chronik der Aktivitäten des Verbandes. Zudem finden sich auch direkt auf der Startseite immer alle Neuigkeiten, die im Zusammenhang mit den Tätigkeiten der Vereinigung stehen.

Fazit zum Die Filmschaffenden e.V.

Die Notwendigkeit einer Vereinigung von Filmschaffenden, die deren Interessen vertritt, hat sich schon früh in der Filmwirtschaft herauskristallisiert. Die Filmschaffenden e.V. ist der heutige Verein, der sich dieser Aufgabe widmet und dabei verschiedene Berufsverbände vereint. Die Aufgaben sind vielfältig und reichen von grundsätzlichen Prinzipien bis hin zu konkreten Umsetzungen.

Die Filmschaffenden sehen Film stets als Teamarbeit, bei der auch soziale und faire Bedingungen vorherrschen müssen, um einen Film zu erschaffen. Dazu hat die Vereinigung unter anderem auch einen Forderungskatalog für Tarifverhandlungen aufgestellt, organisiert aber auch jährlich auf der Berlinale einen Empfang. Für Laien stellt die Vereinigung auch eine gute Gelegenheit dar, um den politischen Blick auf den Film zu schärfen.

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